Mit Hilfe eines Blogs bieten Sie Kunden die Gelegenheit, Sie und Ihr Unternehmen besser kennenzulernen. Blogbeiträge wecken die Neugier auf Ihre Arbeit, demonstieren Ihre Fachkompetenz und zeigen, wie Sie sich mit aktuellen Tendenzen auseinandersetzen. Ganz nebenbei tragen Beiträge mit Mehrwert zu einem besseren Ranking bei.
Als Grundlage für interessante Blogbeiträge reichen Stichworte, Links und eine ungefähre Vorgabe des Schreibstils aus. Ich übernehme die Recherche und gestalte mit den passenden Worten Texte, die sich einprägen.
Ein Beispiel dafür sind die Blogbeiträge für Wieland Medien seit Januar 2019. Weitere Beiträge finden Sie hier.
Unternehmensreise zur Handwerk + Form 2018 im Bregenzerwald gemeinsam mit dem Kreativen Leipzig, der Handwerkskammer zu Leipzig und der Wirtschaftsförderung Sachsen.
In der Luft hängt der Geruch von Holz. Am Stützbalken hängt eine Schürze aus dickem, schwarzen Leder. An einem rostigen Nagel, darüber ruht ein alter Handbohrer. Der Raum wirkt beinahe, als sei
der Meister nur eben zur Tür heraus, um sich für die Jause auf seine Bank zu setzen und in die saftig-grüne Weite zu blicken. Beinahe. Wären da nicht formvollendete, fein gearbeitete Möbelstücke
auf dunkelgrauen Podesten, die die Besucher*innen daran erinnern, dass sie sich in einer Ausstellung im Hier und Jetzt befinden.
„Hier“, das ist Andelsbuch. Ein kleiner Ort im österreichischen Bregenzerwald, in dem Welten aufeinandertreffen. Die Welt der Ursprünglichkeit, der Dinge mit Geschichte, des Handwerks und die
Welt der Formen, Innovation und Ästhetik. Unübersehbar liegen hier Gestaltung und Handwerk beieinander. Designer*innen aus aller Welt gestalten alte Gebäude zu einzigartigen Exemplaren moderner
Bau- und Wohnkultur um. Initiator dieses Wandels ist der Verein „Werkraum“, ein Zusammenschluss von mehr als 90 lokalen Handwerksbetrieben. Durch die Kooperation sollen die beteiligten
Unternehmen gestärkt und die Vorrangstellung des Handwerks im Bregenzerwald gepflegt werden. Eines der Projekte des Werkraums ist „Handwerk + Form“. Der Wettbewerb mit Ausstellungsrundgang hat
maßgeblich dazu beigetragen, dass die Initiative internationales Aufsehen erregt. Seit dem Jahr 2000 findet dieser im Dreijahrestakt statt und hat sich zu einem der bedeutendsten
Gestaltungswettbewerbe im Handwerk entwickelt.
Ausstellungsrundgang in ehemaligen Werkstätten und modern sanierten Häusern
Unser Ausstellungsrundgang beginnt im großen Werkraumhaus. Diese riesige Vitrine mit massivem Holzdach und gläserner Fassade hat der renommierte Schweizer Architekt Peter Zumthor in
Zusammenarbeit mit den lokalen Betrieben errichtet. Mitten im Raum stehend kommt es einem vor, als fließe die endlos weite Landschaft durch das Gebäude hindurch. Wie bewegliche Ausstellungsstücke
stehen wir inmitten dieser Präsentationsfläche. Gemeinsam mit zwei anderen Designer*innen und drei Handwerksvertreter*innen sind wir aus Leipzig angereist. Der Verein „Kreatives Leipzig e.V.“
ermöglicht uns den Besuch in Kooperation mit der Handwerkskammer zu Leipzig und der Wirtschaftsförderung Sachsen. Zwei Tage lang haben wir die Gelegenheit, die Ausstellung zu besuchen, uns mit
lokalen Akteuren auszutauschen und zu eigenen Kooperationsmöglichkeiten anregen zu lassen. Der Rundgang führt uns aus dem Werkraumhaus hinaus durch das ganze Dorf. Wir betreten leerstehende
Bäckereien, Ställe und Metallgießereien, in denen die Einreichungen des Wettbewerbs präsentiert werden. Durch die modernen Werkstücke wird den alten Räumlichkeiten auf behutsame Art neues Leben
eingehaucht. Die Grenzen zwischen Vergangenheit, Tradition und Moderne, ja Zukunft lösen sich auf.
Um für genau diese Zukunft gut aufgestellt zu sein, werden im Brengenzerwald junge Menschen schon früh an die Möglichkeiten des Handwerks herangeführt. In der „Werkraumschule“ werden
Schüler*innen für die vielfältigen, manuellen Fertigkeiten begeistert. Die Lehrlingsinitiative des Werkraumes bietet Schüler*innen die Möglichkeit, innerhalb von fünf Jahren eine schulische
Ausbildung und eine handwerkliche Lehre zu absolvieren. Bereits in der schulischen Ausbildung können sich die Schüler*innen mit verschiedenen Materialien auseinandersetzen und herausfinden,
welches besonders ihr „Herz berührt“. Um den Einstieg in die Praxis zu erleichtern, wird eng mit den lokalen Betrieben zusammengearbeitet. Auf diese Weise wird das traditionelle Wissen am Leben
erhalten und an die nächste Generation übertragen.
Kooperation zwischen Handwerk und Design kennt keine Grenzen
Wie die Weitergabe von Wissen und die Zusammenarbeit zwischen Jung und Alt gelingen kann, erfahren wir auch beim Besuch der Tischlerei Mohr. Anton Mohr ist einer der Gründerväter des Werkraums.
Seine Werkstatt erinnert vielmehr an ein Designloft als an einen staubigen Arbeitsraum. Durch die hohen Glasfassaden strömt das Sonnenlicht und setzt das moderne Interior gekonnt in Szene. Hier
erarbeiten Vater und Sohn gemeinsam neue Möbelstücke. Das Besondere: Erfahrung und Tradition werden mit der Moderne kombiniert. Der Jüngere gibt die gestalterischen Impulse, der Ältere weiß sie
mit seinen jahrzehntelangen Erfahrungen umzusetzen. Daraus entstehen feine, aufs Wesentliche reduzierte Möbelstücke von höchster Qualität. Wir sind beeindruckt von der schlichten Eleganz der
funktionalen Stücke. Sie kombinieren natürliche, Materialien mit präziser Handwerkskunst und geschicktem Design. Handwerk und Gestaltung verschmelzen harmonisch ineinander.
Über Spätzle gebeugt und mit einem zünftigen Bier in der Hand lassen wir die vielfältigen Eindrücke Revue passieren und diskutieren die Entwürfe. Uns kommen eigene Ideen, wie sich alltägliche
Probleme mit unseren unterschiedlichen Werkzeugen lösen lassen: Mit kreativen Visionen, Skizzen und Laptop – mit Säge, Hammer und Maßband.
Die besondere Verbindung von Handwerk und Design tragen wir nach zwei intensiven Tagen in Form von Fotos, Erinnerungen und Erzählungen mit in unsere Heimat. Und nicht zuletzt liegt eine kleine
„Miniatur“ des Bregenzerwaldes in unserem Gepäck: Ein Buch über die umgebauten Bauernhäuser im Bregenzerwald.